Handball in der katarischen Provinz

Eigentlich dachte ich, heute komme ich mal früher ins Bett. Und doch ist es schon wieder zwei Uhr katarischer Zeit. Das Handballgeschehen kann man heute mit kurzen Worten zusammenfassen Beim DHB zeigt man sich glücklich über den Auftakt. Zwei Siege - daran hatte wohl vorher niemand wirklich geglaubt. Morgen geht es nun eigentlich schon um den Gruppensieg in der Partie gegen Dänemark – einen der Favoriten auf Gold.


Dazu gibt es morgen wie gewohnt die Vorschau. Heute stattete ich erstmals der Duhail Sports Hall einen Besuch ab – der mit 5.500 Zuschauern kleinsten Halle des Turniers. Dafür gab es einen guten Grund: den Auftritt der iranischen Auswahl gegen Kroatien. Das war und bin ich einfach zwei meiner besten Freundinnen schuldig.


Siehe da: Da war er endlich, der Handball losgelöst von der Glitzerwelt. Damit meine ich das Drumherum. In der Halle waren nicht mehr als zweihundert Fans – also fast mehr Journalisten. Dazu gab es ein Buffet mit Plastikbesteck und Papptellern. Einfach wunderbar!


Die Zuschauer hätte man also in jede Provinzsporthalle stecken können und die wäre dennoch nicht ausverkauft gewesen. Die Stimmung kochte auch nicht gerade über. - sowohl beim ersten Spiel Spanien gegen Chile wie auch danach. Wen wundert es auch, denn die gekauften spanischen Fans sind bekanntlich bei der katarischen Mannschaft zu finden. Beides Partien wurden haushoch von den Favoriten gewonnen.


Damit sind Spanien und Kroatien mit je drei Siegen auch schon für das Achtelfinale qualifiziert. Gleiches gilt übrigens auch für Katar. Der zusammengewürfelte Haufen aus der ganzen Welt gewann ebenso sein drittes Match. Die Spieler sollen dafür fürstlich entlohnt werden. Ich las heute, dass sie jeder angeblich pro Sieg 100.000 Dollar erhalten. Für einen Handballprofi ist das eine sehr ordentliche Summe.


Beeindruckt war ich von der Ruhe einiger spanischer oder waren es chilenische Journalisten, die nach dem Schlusspfiff nicht in Hektik verfielen, sondern erst einmal in aller Ruhe zum Buffet trotteten. Von der Bus-Front gibt es nur das Alltägliche: Erneut mussten ein Kollege und ich dem Fahrer den Weg weisen: „It is my first day“. Und dann war da noch eine Schalte in eine Radiosendung am Morgen auf meinsportradio.de, welche über den Tag zweimal ausgestrahlt wurde.


Zugegeben, ich klinge steif und hölzern - eben ein treffendes Abbild meines Charakters. Dann lehnte ich mich in Hinblick auf das morgige Spiel gegen Dänemark auch noch weit aus dem Fenster und vollzog damit die perfekte Degeneration zurück zum Scheinexperten. Das sind aber nicht die Gründe, warum der Link zur Sendung an dieser Stelle noch fehlt. Noch scheint der Podcast nicht auf der Seite zu sein. Ich werde ihn nachreichen.


Bis morgen dann wieder


p.s.: Was ich schon immer loswerden wollte: Die Namensgebung des Blogs entsprang nicht meinen Gehirnwindungen, sondern Malte Asmus. Vielen Dank dafür!

Handball-WM Katar 2015
Der spanische Fanblock Teil I
Katar 2015 Handball-WM
... und die zweite Abteilung. Zu Wechselgesängen reichte es nicht, denn die 'Profis', die das können, waren schon auf dem Weg nach Lusail, um Katar zu unterstützen.
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Der obligatorische Blick nach links hinter das Tor. Nichts Neues im Westen.
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Auf den Ehrensesseln war das Interesse ebenso riesengroß.
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