Am Himmelfahrtstag treten die Ersten Frauen des FC St. Pauli im Pokalfinale gegen Bergedorf 85 an. Das Halbfinale des letzten Jahres findet nun eine Stufe höher statt, vier Tage nachdem der Verbandsligist mit der Hamburger Meisterschaft seinen größten Erfolg in der Abteilungsgeschichte feierte.
Es hat sich wenig verändert an den Voraussetzungen, aber Details gibt es natürlich zu beachten. Gegner Bergedorf spielt noch immer in der Regionalliga. Nach einem mäßigen Saisonstart hat das Team die führende Rolle in Hamburgs Frauenfußball am Bramfeld verloren, das in der nächsten Saison zweitklassig spielen wird.
Doch die Bergedorferinnen haben sich im Verlauf der Spielzeit gesteigert und sind auf den dritten Rang geklettert. Das Team baut weiterhin auf seine torgefährliche Angreiferin Fabienne Stejskal, die mit 18 Treffern hinter der Bramfelderin Maria Albrecht Rang zwei in der Torschützenliste belegt.
St. Paulis Trainer Kai Czarnowski sieht das "klassenhöhere Team in der Favoritenrolle", glaubt aber an die Chance seiner Elf: "Das wir nach der Meisterschaft nun noch das Pokalendspiel mitnehmen können, wird uns beflügeln. Da können wir alles geben, alles raushauen. Danach haben wir zwei Wochen Zeit, uns auf die Relegation vorzubereiten."
St. Pauli ist Außenseiter
Damit erwähnt Czarnowski das dritte und wichtigste Saisonziel. Wenn man das ungeschlagene Team befragt, heißt es ohnehin unisono, der Aufstieg sei wichtiger als der Pokal. Am letzten Wochenende sei man in Wellingsbüttel endlich richtig gefordert worden und so etwas wünsche man sich auch für die kommende Saison regelmäßig - eine Klasse höher.
Die Probe aufs Exempel wird das Pokalfinale liefern. Für Czarnowski ist alles möglich: "Wir haben gar nichts zu verlieren und werden viele Zuschauer am Start haben. Unser Ziel wird es sein, das Spiel lange offenzuhalten." Ohnehin sei nun das Pokalspiel vorrangig. "Das nächste Spiel ist immer das wichtigste und das nächste Spiel ist das Endspiel."
Die Zuschauerzahl ist das große Rätsel vor der Partie. Es sollen maximal zwei Kassenhäuschen geöffnet sein, einen Vorverkauf gab es nicht. Optimisten gehen von über 1.000 Interessierten aus. Zu einem frühen Kommen ist auf jeden Fall zu raten.
Mit ehemaligen Bergedorferinnen zum Erfolg
Mit Kim Koschmieder und Kathrin Miotke sind zwei frühere Spielerinnen des Gegners in St. Pauli Startformation zu erwarten. "Die Beiden sind eh immer heiß, egal gegen wen es geht. Die brauchen keine zusätzliche Motivation", weiß Czarnowski. Natürlich ist es aber für das Duo "etwas Besonderes in so einem wichtigen Spiel auf den ehemaligen Klub zu treffen", wie Miotke bestätigt.
Sorgen bereitet der mögliche Ausfall von Kapitänin Inga Schlegel, die sich in Wellingsbüttel am Knöchel verletzt hatte. Das Fehlen der ordnenden Hand auf der Doppel-Sechs wäre für das Team ohne Frage ein Verlust.
Einen großen Vorteil für den Gegner sieht Czarnowski bei der Ortsauswahl für das Endspiel: "Die Hagenbeckstraße bietet einen der größten Plätze in Hamburg. Bergedorf ist es Woche für Woche gewohnt, auf solch großen Rasenplätzen zu spielen. Für uns wird das eine enorme Umstellung. Wir müssen sehen, wie wir damit zurechtkommen. Bergedorf hat schnelle Stürmerinnen. "Wir werden sicherlich etwas anders als sonst spielen." Mehr will der Trainer nicht verraten.
Um weitere Einblicke zum Gegner und dem letztjährigen Aufeinandertreffen zu bekommen, rate ich zur Lektüre der dazugehörigen Blog-Einträge.
Anstoß der Partie wird um 15 Uhr sein. Der Eintritt beträgt 4 Euro bzw. ermäßigt 1,50. Die Hagenbeckstraße ist am besten über die U2-Bahnstation Hagenbecks Tierpark zu erreichen.
Die Wetterforscher sagen 18 Grad Celsius und Sonnenschein voraus. Die Voraussetzungen für das nächste Fußballfest sind also gegeben.
Einen Liveticker wird die Basis St. Pauli anbieten.
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